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                        CHRISTIANE LUISE RHEB Sie 
                        wird am 15.04.1791 zu Klein Häuslingen als Tochter 
                        des Rittergutsbesitzer Ludwig Christian August von Behr 
                        geboren.1805/6 Konfirmation als "Demoiselle Christiane Rebben" 
                        (Rheb) in Klein Häuslingen.
 1807 Umzug mit dem Vater nach Stellichte.
 Bis etwa 1800 galt der Grundsatz, dass natürliche 
                        Kinder zur Familie des Vaters gehören und auch dessen
  Namen tragen. Christian A.L.A. v. Behr hat sich - wie 
                        manche andere seines Standes - nicht genau an diese Spielregel 
                        gehalten., sondern gab seiner Tochter den durch Rückwärtslesung 
                        entstandenen Namen Rheb und dazu - in weiblicher Form 
                        - seine Vornamen Christiane Luise - Christian Ludwig. 
                        Sie wurde auf dem Hof in Klein Häuslingen wie ein 
                        adeliges Fräulein erzogen und bei ihrer privaten 
                        Konfirmation 1805 in Klein Häuslingen als "Demoiselle 
                        Christiane Rebben" (Rheb) bezeichnet. Als C.L. Rheb am 4.06.1811 den benachbarten Förster 
                        in Fulde Ernst Friedrich August Ruschenbusch heiratet, 
                        da fand die Trauung nicht in der zuständigen Kirche 
                        in Walsrode, sondern in der Patronatskirche derer v. Behr 
                        in Stellichte statt. Und als ihr erstes Kind geboren wurde, 
                        war ihr Vater der Pate. Aber auch noch nach seinem Tod 
                        1815 ist die Verbindung nicht abgerissen. Als 1816 ihr 
                        zweites Kind geboren wurde, war Pate ein Verwandter seiner 
                        Frau (Hedwig v. Heimbruch), der Capitaine Gottlieb von 
                        Heimbruch.
 Ernst 
                        Friedrich Ruschenbusch wurde am 16.06.1783 in Fulde als 
                        Sohn des dortigen Försters und Gogrefen Justus Wilhelm 
                        Ruschenbusch (1740-1819) und der Anna Julianna Jäger 
                        (1747-1839) geboren. Sein Pate war der Leutnant v. Bothmer 
                        vom Regiment de la Motte in Verden. Vor 1818 war er erst 
                        adj. Förster in Fulde, um dann ab 1818 Nachfolger 
                        seines Vaters als Förster und Gogrefe zu werden. 
                        1843 leitete er die Jagd auf den letzten großen 
                        Wolf bei Dreikronen und erhielt eine Prämie von 50 
                        Talern dafür. 1850 wurde das Gogrefe- und Forstamt 
                        in Rethem aufgelöst und er ging in den Ruhestand. 
                        Am 13.03.1874 starb er in Walsrode. Ein Jahr vorher, am 
                        28.02.1873, war auch Christiane Luise gestorben. Beachtenswert 
                        ist, dass alle vier Söhne von Ernst Friedrich August 
                        Rauschenbusch Karriere machen. Sie haben mit Sicherheit 
                        alle die höhere Schule besucht, wohl in Walsrode 
                        und dann in Verden. Ludwig August studierte Theologie 
                        und wird Pastor, Gottlieb Ludwig und Friedrich August 
                        gehen in die höhere Forstlaufbahn und Georg Conrad 
                        wird Offizier in der Hannoverschen Kavallerie. In allen 
                        Fällen hat der Vater die sehr kostspielige Ausbildung 
                        seiner Söhne nicht bezahlen können. Es fragt 
                        sich, ob der Grossvater Christian Ludwig v. Behr durch 
                        ein Legat dafür aufgekommen ist oder ob der Bruder 
                        des Vaters, der Rittergutsbesitzer auf Reinhardtsgrimma 
                        Georg Conrad, wie im Falle seines Patenkindes Georg Conrad 
                        so auch für die Ausbildung der übrigen drei 
                        Söhne seines Bruders aufgekommen ist.
 Ernst Friedrich August und Christiane Luise hatten vier 
                        Söhne:
 Ludwig August Ruschenbusch (1812-1875), Pastor in Walsrode 
                        und Scharnebeck oo mit Luise Friedrike Auguste Marie Foertsch.
 Gottlieb Ludwig Ruschenbusch (1816-1850), gestorben als 
                        Unterförster der höheren Forstlaufbahn in Resse 
                        (9 km von Hannover - Langenhagen), Amt Burgwedel.
 Friedrich August Ruschenbusch (1824-1898), Oberförster 
                        in Oranienburg oo Caroline Auguste Amalie Heidgrehs (1845-1908).
 Georg Conrad Ruschenbusch (1820-1897) 
                        oo Mathilde Johanne Sophie von Behr (1835-1910), Tochter 
                        des Johann Friedrich Georg Ernst von 
                        Behr.
 Seine Kindheit verbrachte Georg Conrad II. als Pflegesohn 
                        bei seinem Onkel Rittergutsbesitzer Georg Conrad I. auf 
                        dem Schloss zu Reinhardtsgrimma
  . 
                        Da aus der Ehe mit der etwa 60 jährigen Friederike 
                        geb. v. Bülow keine Kinder zu erwarten waren, sollte 
                        Georg Conrad später einmal von seinem Onkel das Rittergut 
                        übernehmen. 1830 machte Friederike R. ihr Testament 
                        und bedachte darin Georg Conrad, den sie nicht nur als 
                        "Adoptivsohn" bezeichnete, sondern auch rechtlich 
                        so behandelte (sie spricht von einem "Pflichtteil" 
                        aus der Erbschaft!) mit 10.000 Taler. Wenn man bedenkt, 
                        dass 1807 das ganze Rittergut 93.500 Taler gekostet hatte, 
                        ist das sehr viel. Hatte Georg Conrad bisher in Reinhardtsgrimma Privatunterricht 
                        beim Pastor gehabt, so kam er Ostern 1833 nach Dresden 
                        und auf das Gymnasium (mit Griechisch und Latein) und 
                        dann ab Ostern 1835 bis Ende Juni 1836 in private Erziehung 
                        mit Unterricht in Latein und Französisch. Von Januar 
                        1837 bis Januar 1840 ist er drei Jahre im sächsischen 
                        Kadettenkorps, einem militärisch ausgerichteten Gymnasium 
                        mit den Sprachen Latein und Französisch. Vervollständigt 
                        wurde die Ausbildung durch einen 15 monatigen Unterricht 
                        auf der königlichen Reitschule.
 Nach Abschluss der Ausbildung tritt er am 21.02.1840 mit 
                        fast 20 Jahren als Kadett in das hannoversche Regiment 
                        Kronprinz-Dragoner in Lüneburg ein, wird dort Porteepeefähnrich 
                        und am 01.01.1843 Secondeleutnant. In der Folgezeit wird 
                        das Regiment nach Osnabrück, mit dem Standort Lingen, 
                        verlegt. Von dort aus nimmt er 1848/49 am Feldzug des 
                        Deutschen Bundes gegen Dänemark teil. Die Revolution 
                        1848 begleitet er mit heissem Herzen und begeistert sich 
                        für "Schwarz-Rot-Gold". Es ist ein Wunder, 
                        dass er nicht wegen "revolutionärer Umtriebe" 
                        aus der hannoverschen Armee entlassen wurde.
 Am 17.06.1851 wird er zum Priemierleutnant befördert, 
                        verheiratet sich am 17.02.1857 mit Mathilde von Behr, 
                        der Tochter Friedrich v. Behr aus Stellichte und wird 
                        am 29.05.1862 unter Versetzung zum Regiment Gardekürassiere 
                        in Northeim und unter Ernennung zum Schwadronchef zum 
                        Rittmeister 1. Klasse befördert.
 Seine Schwadron, die bis 1863 in Herzberg lag, hatte ausser 
                        ihm drei Leutnants, 11 Unteroffiziere, 3 Trompeter, 2 
                        Hufschmiede und 105 Soldaten, insgesamt 125 Mann.
 1864 nahm er am Feldzug des Deutschen Bundes gegen Dänemark 
                        teil. 1866 folgte dann der Krieg mit Preussen. Nach der 
                        Schlacht bei Langensalza und der Kapitulation der hannoverschen 
                        Armee wurde das Königreich Hannover von Preussen 
                        annektiert und die Armee aufgelöst. Pensioniert und 
                        mit dem Dienstgrad eines Majors z.D. (= zur Disposition 
                        gestellt) schied Georg Conrad aus dem Militärdienst 
                        aus, mit gerade 46 Jahren.
 In den Jahren 1849 und 1851 erschienen Gedichtsbände 
                        von ihm:
 "Sämtliche Gedichte bis zum Jahre 1849" 
                        (rund 300 Seiten, erschienen bei der Buchhandlung Engels 
                        in Lüneburg) und 1851 mit 177 Seiten.
 "Johanna und Agathe. Dramatisches Gedicht in 6 Abschnitten."
 Etwas mehr über sein Inneres verrät folgender 
                        Bericht:
 "Er sei ein flotter Offizier gewesen und hatte sich 
                        etwas darauf zugute getan, die Pietisten verspotten zu 
                        können. Da sei er dann eines Sonntags von seiner 
                        Garnison (in Stade) nach - dem 90 km entfernten - Hermannsburg 
                        geritten, um aus der Predigt des verrückten Pastors 
                        (Louis Harms) neuen Stoff zu Spottreden zu sammeln. Als 
                        er aber die Kirche wieder verlassen, habe er sich schleunigst 
                        auf Pferd geschwungen, nach Stade zurück galoppiert, 
                        sich aufs Bett geworfen, drei Tage darin zugebracht und 
                        sei als ein anderer Mensch aus demselben hervorgegangen." 
                        Gespielt hat dieses Ereignis um 1846.
 Die Jahre nach 1866 stellten sich für Georg Conrad, 
                        der ja mit seinen damals 46 Jahren durchaus noch nicht 
                        alt war, quälend da. Man wartete verzweifelt, wie 
                        sich die politische Lage weiter entwickeln würde. 
                        Kurz nach 1870 zog die Familie von Northeim nach Hermannsburg, 
                        wo er in der Hermannsburger Mission 1873 eine neue Tätigkeit 
                        fand und Mitarbeiter von Theodor Harms wurde.
 1849 war die Hermannsburger Missionsgesellschaft von Louis 
                        Harms, dem Bruder Theodors, gegründet worden. Sie 
                        wurde zu einem grossen Unternehmen. Sie bildete Missionare 
                        aus und schickte sie zur Heidenmission nach Afrika und 
                        Indien und unterhielt dort Missionsstationen. Von 1853 
                        bis 1874 hatte sie ein eigenes Schiff, die Kandaze. Es 
                        existierte eine Missionsdruckerei, ein Missionsblatt und 
                        eine Missionsbuchhandlung. In Trägerschaft der Gesellschaft 
                        gab es eine private Schule, die spätere Christianschule, 
                        bei der bald die Hälfte der Schüler aus ganz 
                        Deutschland kam. 1892 kam dann noch ein Heim für 
                        die Kinder der Missionare hinzu. Die Verwaltung all dessen 
                        hatte seit 1873 als sog. Rechnungsführer Georg Conrad. 
                        Er ging völlig in der Mission auf.
 Daneben war er eifriger Jäger. Zusammen mit mehreren 
                        anderen pachtete er alle Jagden in der Umgebung von Bergen 
                        bis Lutterloh.
 Politisch hofft er auf eine Aussöhnung zwischen Welfen 
                        und Hohenzollern und wählt wie viele Hannoveraner 
                        die Deutsch-Hannoversche Partei.
 Als er 1897 stirbt, lässt der frühere Kronprinz, 
                        der Sohn des letzten Königs (+ 1878), Ernst August, 
                        Herzog von Cumberland, an seinem Grabe einen Kranz niederlegen.
 
  
   
  
                        JOHANN FRIEDRICH GEORG ERNST VON BEHR Geboren 
                        ist Johann Friedrich Georg Ernst am 1.03.1806 zu Klein 
                        Häuslingen. Er war Rittergutsbesitzer auf Stellichte, 
                        Häuslingen und Rethem III; Er hat mit seinem Bruder die Ritterakademie Lüneburg 
                        besucht und in Göttingen und Berlin Jura studiert. 
                        Während seiner Minderjährigkeit wurde Stellichte 
                        von seiner Mutter mit Unterstützung des Celler Bürgermeisters 
                        Vogell verwaltet und in dieser Zeit ein großer Teil 
                        der vorhandenen Schulden abgetragen. 1832 übernahm 
                        er
  selbst 
                        das Gut, modernisierte besonders die Waldwirtschaft und 
                        erbaute zahlreiche Wirtschaftsgebäude. "Außerordentlich 
                        anspruchslos für seine Person, tüchtig, überall 
                        selbst hand anlegend änderte er auch dann nicht seinen 
                        Lebensstil, als nach Abtragung aller Schulden und dank 
                        den gestiegenen Erträgen der Güter er ein sehr 
                        wohlhabender Mann geworden war." Zudem war er auch noch Verfasser von 300 Gedichten, Erbmarschall, 
                        Erbtruchess und Erbmundschenk des Fürstentums Lüneburg.
 Am 
                        21.03.1834 heiratete er die Sophie Jeanette Ida von Strube, 
                        Tochter des Georg Ludwig von Strube (1776-1818), Hauptmann 
                        der kgl. hannov. Armee und Herr auf Ovelgönne und 
                        der Regine Henriette Lucie Helmer (1780-1838). Er 
                        hatte vier Töchter und drei Söhne: Ulrich (1845-1903), 
                        Eberhard (1848-1904) und Friedrich (1851-1912). 1876 teilte 
                        er seinen Grundbesitz unter den drei Söhnen auf. 
                        Er zog nach der Teilung mit seiner Frau und der unverheirateten 
                        Tochter Anna nach Hannover, baute sich aber in Stellichte 
                        ein Wohnhaus mit sieben Zimmern, wo er alljährlich 
                        einige Wochen lebte. Seine Frau starb 1889 und er selber 1890. Beide wurden 
                        in der Kirche zu Stellichte beigesetzt. Johann Friedrich 
                        hinterließ einen völlig schuldfreien Grundbesitz 
                        und ein Barvermögen von 750000 Mark.
 Seine 
                        Tochter Mathilde Johanne Sophie 
                        (1835-1910) heiratet 1857 den Major Georg 
                        Conrad Ruschenbusch.   
  
                        ULRICH CARL VON BEHR Ulrich 
                        Carl, geboren am 22.02.1808 in Stellichte, war Landrat 
                        zu Hoya; Rittergutsbesitzer auf Hoya und Rethem II, Mitbesitzer 
                        von Klein-Häuslingen und Münchhof.Als er am 23.10.1871 stirbt, wird er auf dem Hoyaer Friedhof 
                        geigesetzt..
 Mit 
                        seiner Frau Charlotte Anna Elisabeth Sophie von Strube 
                        (1816-1864), Tochter des Georg Ludwig von Strube, hat 
                        er 11 Kinder, u.a. Burchard Wilhelm (1840-1876), Herr 
                        auf Hoya, Offizier des Kronprinzen Drag. Regiments und 
                        Georg Werner (1848-1908), Herr auf Rethem II, Münchhof 
                        u. Hoya (ab 1876) oo mit Julia Boltemann (?).   
 
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