Johann Jobst Ruschenbusch und Sophie Ursel Eickhof

verheiratet


Ehemann:   Johann Jobst Ruschenbusch

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Vater: Johann Jobst Wilhelm Ruschenbusch
Mutter: Elisabeth Maria Margarethe Amelung
Andere Partner: Ilse Katharine Lachemann

Beruf: Kupferschmied
Der Kupferschmied Johann Jobst erwirbt 1697 für sich und seine Frau die Braugerechtigkeit. Bewohnt 1719 das Haus Nr. 583 = Kupferschmiedestrasse 4 (s. Haus- und Gebäudeliste der Stadt Hameln aus dem Jahre 1719 (Stadtarch. Hameln Sign. SM 99a)). Verlässt 1721 mit seiner Familie Hameln. Erscheint 1721 im Bürgerbuch von Stadthagen und 1722 im Stadtbuch von Bückeburg. Kehrt wohl kurz darauf nach Hameln zurück, wo am 31.05.1736 seine Frau stirbt., Er findet sich im Schossregister von 1720 (St.A. Hameln Sign. Bestand 178) mit einer Steuer von 4 Talern und 2 Groschen und in den Schossrollen (=Steuerlisten) (St.A. Hameln Sign. Acc. 1 Nr. 5281) von 1703, 1706, 1710, 1712, 1716, 1721, 1732 und 1739. Er stirbt am 14.03.1740 und an seine Stelle tritt in der Einwohnerliste vom 07.09. 1740 (St.A. Hameln Sign. SM 104) sein jüngster Sohn Joh. Adolf (Nr. 11).


Ehefrau:   Sophie Ursel Eickhof

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Vater: Hermann Eickhof
Mutter: Agnes Kahren


31.05.1736 in Hameln, St. Bonif.-KB: "Ist dem Kupferschmied R. seine Frau beigesetzt."


Mann  Kind 1:   Johann Adolph Ruschenbusch

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Partner: Ilse Luise Ritter
Kinder: Sophie Elisabeth Ruschenbusch, Justus Wilhelm Ruschenbusch, Johanna Chatharine Ernestina Ruschenbusch, Maria Louise Henriette Ruschenbusch

Beruf: Gutspächter
Im Jahre 1737 zahlt er (nach der Trauung) Bürgergeld für seine von auswärts stammende Frau in Hameln. Am 07.09.1740 wohnhaft im Bäckerquartier (im Haus 583, Kupferschmiedestr. 4). In der Schossrolle 1747 und 1758 noch aufgeführt, obwohl er nicht mehr in Hameln wohnt, da er als Hausbesitzer noch steuerpflichtig ist. Konsequenterweise fehlt sein Name in der Schossrolle von 1768 (s.u.). , 1741/42 verlässt er mit seiner Familie Hameln und geht als Pächter auf das v. Minnigerodesche Gut Neuhof bei Bockelnhagen am Südabhang des Harzes. Doch schon 1750 gibt er die Pacht auf und zieht in das 6 km nördlich liegende Dorf Osterhagen., Der siebenjährige Krieg bedeutete auch für ihn einen Einschnitt. Durch wiederholte Plünderungen durch die Franzosen, namentlich im Jahre 1761 bei der Belagerung der 6 km entfernten Festung Scharzfels, verliert er fast alles. 1762 und 1763 bietet er darum in dem Hannoverschen Anzeiger sein Wohn- und Brauhaus (Nr. 583) zum Verkauf an. Im Schosskataster von 1720 (St.A. Hameln Bestand 178) ist zu diesem Haus nachträglich vermerkt: "Johann Bernhard Bergmann hat 1764 dieses Haus gekauft.", Im Jahre 1762/64 ist Johann Adolf alleiniger Eigentümer des Hauses. Somit müssen seine drei Brüder zu dieser Zeit schon tot gewesen sein. Für Johann Jobst und Johann Hermann ist das gesichert. Für Jobst Wilhelm, zu dieser Zeit 55 bis 57 Jahre alt, dessen Frau 1770 als Witwe stirbt, lässt sich das annehmen. Mit dem Tod der Frau des Autor, die am 25.09.1760 in Hameln stirbt, gibt es dort keine Ruschenbusch mehr., Merkwürdig ist, dass Johann Adolf ab 1741/42 Landwirt ist (hat er das gelernt?) und dass er von Hameln ausgerechnet in den rund 130 km entfernten Südharz gezogen ist. Für das letztere gibt es vielleicht eine Erklärung: In St. Andreasberg und in Herzberg (13 km bzw. 11 km von Osterhagen) wohnten zu dieser Zeit Verwandte von ihm. In St. Andreasberg seine Schwester mit ihrem Mann, der als Pastor natürlich die Verhältnisse in der Umgebung kannte, und in Herzberg (offensichtlich) ein Verwandter der Frau (geb. Ritter), für den als Steuerschreiber natürlich das gleiche gilt., Im Dorf Osterhagen gab es kein persönliches Eigentum der Bauern an Grund und Boden. Der Bauer war Lehnsnehmer und dem Lehnsherren zu Abgaben und Dienstleistungen verpflichtet. Oberlehnsherr war das Herzogtum Grubenhagen, vertreten durch das Amt Scharzfeld., Es gab zwei Besitzqualitäten, auf der Harzseite das "Zehntland" und auf der Knickseite das "Erbzinsland". Für das "Zehntland" wurde bis auf wenige Ausnahmen von jeder Ernte ein Zehntel vom Oberlehnsherrn durch den Zehntvogt vom Amt Scharzfeld eingezogen. Das "Erbzinsland" war von schlechterer Qualität und wurde deshalb nicht mit dem Zehnten belastet. Hier wurde beim Erbfall oder beim Besitzerwechsel eine einmalige Zahlung, der Zins,  erhoben. Aber das Ganze gab es nicht mehr für die Zeit ab Mitte des 17. Jahrhunderts (also um 1750)., Neben Osterhagen verlief eine alte Handelsstrasse (auf der sich natürlich auch die Heere bewegten)., Quelle: Realgemeinde - Forstgenossenschaft Osterhagen (Hrsg.), Osterhagen. Ein Dorf am Harzrand im Wandel der Zeit., o.J. (=1993), S. 13, 16 ff., 22 f..


Frau  Kind 2:   Anna Elisabeth Ruschenbusch

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Partner: Johann Friedrich Rhon
Kinder: Anna Theodora Rhon


Sie ist 1732 bei der Tochter ihres Bruders Jobst Wilh. Taufpatin und 1743 bei der Tochter ihres Bruders Johann Adolf.


Frau  Kind 3:   Ilse Katharine Ruschenbusch

+:  
Partner:
Kinder:


02.5.1701 zu Hameln, St. Bonif.-KB: "Joh. Jobst R. ein Kind begraben".


Mann  Kind 4:   Johann Jobst Ruschenbusch

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Partner:
Kinder:

Beruf: Kupferschmied
Eintrag KB zur Taufe 17.09.1701: "Vater Johann Jobst R.", Eintrag KB zum Tod 22.05.1715: "Johann R. beigesetzt."


Mann  Kind 5:   Johann Hermann Ruschenbusch

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Partner: Dorothea Eleonore Wöbbeking, Nn. Rasch
Kinder: Ernst August Ruschenbusch, Johann Gottlieb Ruschenbusch, Christine Wilhelmine Ruschenbusch, Justus Wilhelm Ruschenbusch, Dietrich Christian Ruschenbusch, Dietrich Christian Ruschenbusch, Johann Ernst Ruschenbusch, Eleonore Antonette Ruschenbusch, Marie Dorothea Ruschenbusch, Henriette Louise Ruschenbusch, Marie Luise Ruschenbusch

Beruf: Kupferschmied
Johann Hermann war - wie schon sein Vater - Kupferschmied. 1722 war er als 19 jähriger mit seinem Vater in Bückeburg., Er erwarb 1728 das Bürgerrecht in Stadthagen, und in demselben Jahr zahlte für seine erste Frau, deren Vorname nicht angegeben wird, dort Bürgergeld. Möglich ist also, daß er bereits bei seiner Ankunft in Stadthagen verheiratet war, oder daß er gleich nach seiner Ankunft heiratete. Bürgergeld wurde bei Heirat oder Zuzug fällig., Seine Frau starb kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Eintrag im Sterberegister von Stadthagen: " Gest. 19.Dez. 1730 Harm Rauschenbuschs Kupferschmieds Frau". Der Sohn bekam den Namen Justus Wilhelm und wurde am 5. Nov. getauft. Der erste Sohn Joh. Gottlieb war vorher geboren. Jedoch waren weder in Stadthagen, noch in Bückeburg die Geburtsdaten zu ermitteln., Am 11.12.1731 heiratete Hermann zum zweiten mal: Dorothea Eleonore Wöbbeking war die Tochter des Kellerwirts und Senators Jobst Hermann Wöbbeking in Stadthagen., Verwandschaftliche Beziehungen bestanden auch noch nach Hameln, denn er wurde bei zwei Kindern seines dortigen Schwagers Rasch Pate. Dieser Schwager Rasch muß zeitweise in Obernkirchen gewohnt haben, denn der erste Sohn mit dem Namen Dietrich Christian wird dort geboren und 3 Tage später begraben. Vorname dieses Schwagers war Ditrich Christian., Hermann ist vor 1758 gestorben, denn seine Frau wird in diesem Jahr als vidua bezeichnet., Nach dem Kirchenbuch von Stadthagen ist ihm in den Jahren 1733, 1735, 1739, 1745 und 1747 je ein Kind gestorben. Die Namen sind nicht angegeben.


Mann  Kind 6:   Jobst Wilhelm Ruschenbusch

Partner: Johanna Magdalena Schnurbusch
Kinder: Johanna Sophie Ruschenbusch, Anna Dorothea Ruschenbusch, Johann Julius Ruschenbusch, Johann Friedrich Ruschenbusch, Ezechiel Wilhelm Ruschenbusch, Heinrich Carl Ruschenbusch, Ernst Christoph Ruschenbusch

Beruf: Kauf- u. Handelsmann
Jobst Wilhelm zahlte 1732 Bürgergeld für seine Frau aus Holzminden. Zu diesem Zeitpunkt wurde er auch volljährig. Er wohnt nicht im Bäckerquartier in der Kupferschmiedestrasse, sondern im Osterquartier. Von Beruf ist er Kauf- und Handelsmann, d.h. er betreibt Fernhandel., 1732 und/oder 1736 erhielt er das Braurecht., Im Sommer 1757 wurde Hameln durch die Franzosen besetzt und der Fernhandel brach zusammen. Am 12. Oktober 1758 ging er trotz seiner 51 Jahre mit seiner 60 jährigen Frau und seinen beiden Söhnen Johann Friedrich und Heinrich Carl zu den Soldaten. Seine übrigen Kinder waren - abgesehen von Ernst Christoph, von dessen Schicksal wir überhaupt nichts wissen - zu diesem Zeitpunkt schon tot. Da Jobst Wilhelm Lesen, Schreiben und Rechnen konnte, wurde er Wachtmeister. Er war Vorgesetzter aller Unteroffiziere und Mannschaften und war zuständig für den gesamten Innendienst, einschliesslich des Schriftverkehrs; u.a. hatte er die Truppenstammrolle zu führen. Die Regimenter der hannoverschen Armee waren während des Siebenjährigen Krieges immer in Bewegung, d.h., dass seine Frau immer im Tross mitzog und so am Lagerleben teilnahm. Vermutlich ist er vor dem Verkauf des elterlichen Hauses in der Kupferschmiedestr. 4, also vor 1762-64, gestorben.