Johann Adolph Ruschenbusch Mann

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Beruf: Gutspächter

Kommentar: Im Jahre 1737 zahlt er (nach der Trauung) Bürgergeld für seine von auswärts stammende Frau in Hameln. Am 07.09.1740 wohnhaft im Bäckerquartier (im Haus 583, Kupferschmiedestr. 4). In der Schossrolle 1747 und 1758 noch aufgeführt, obwohl er nicht mehr in Hameln wohnt, da er als Hausbesitzer noch steuerpflichtig ist. Konsequenterweise fehlt sein Name in der Schossrolle von 1768 (s.u.). , 1741/42 verlässt er mit seiner Familie Hameln und geht als Pächter auf das v. Minnigerodesche Gut Neuhof bei Bockelnhagen am Südabhang des Harzes. Doch schon 1750 gibt er die Pacht auf und zieht in das 6 km nördlich liegende Dorf Osterhagen., Der siebenjährige Krieg bedeutete auch für ihn einen Einschnitt. Durch wiederholte Plünderungen durch die Franzosen, namentlich im Jahre 1761 bei der Belagerung der 6 km entfernten Festung Scharzfels, verliert er fast alles. 1762 und 1763 bietet er darum in dem Hannoverschen Anzeiger sein Wohn- und Brauhaus (Nr. 583) zum Verkauf an. Im Schosskataster von 1720 (St.A. Hameln Bestand 178) ist zu diesem Haus nachträglich vermerkt: "Johann Bernhard Bergmann hat 1764 dieses Haus gekauft.", Im Jahre 1762/64 ist Johann Adolf alleiniger Eigentümer des Hauses. Somit müssen seine drei Brüder zu dieser Zeit schon tot gewesen sein. Für Johann Jobst und Johann Hermann ist das gesichert. Für Jobst Wilhelm, zu dieser Zeit 55 bis 57 Jahre alt, dessen Frau 1770 als Witwe stirbt, lässt sich das annehmen. Mit dem Tod der Frau des Autor, die am 25.09.1760 in Hameln stirbt, gibt es dort keine Ruschenbusch mehr., Merkwürdig ist, dass Johann Adolf ab 1741/42 Landwirt ist (hat er das gelernt?) und dass er von Hameln ausgerechnet in den rund 130 km entfernten Südharz gezogen ist. Für das letztere gibt es vielleicht eine Erklärung: In St. Andreasberg und in Herzberg (13 km bzw. 11 km von Osterhagen) wohnten zu dieser Zeit Verwandte von ihm. In St. Andreasberg seine Schwester mit ihrem Mann, der als Pastor natürlich die Verhältnisse in der Umgebung kannte, und in Herzberg (offensichtlich) ein Verwandter der Frau (geb. Ritter), für den als Steuerschreiber natürlich das gleiche gilt., Im Dorf Osterhagen gab es kein persönliches Eigentum der Bauern an Grund und Boden. Der Bauer war Lehnsnehmer und dem Lehnsherren zu Abgaben und Dienstleistungen verpflichtet. Oberlehnsherr war das Herzogtum Grubenhagen, vertreten durch das Amt Scharzfeld., Es gab zwei Besitzqualitäten, auf der Harzseite das "Zehntland" und auf der Knickseite das "Erbzinsland". Für das "Zehntland" wurde bis auf wenige Ausnahmen von jeder Ernte ein Zehntel vom Oberlehnsherrn durch den Zehntvogt vom Amt Scharzfeld eingezogen. Das "Erbzinsland" war von schlechterer Qualität und wurde deshalb nicht mit dem Zehnten belastet. Hier wurde beim Erbfall oder beim Besitzerwechsel eine einmalige Zahlung, der Zins,  erhoben. Aber das Ganze gab es nicht mehr für die Zeit ab Mitte des 17. Jahrhunderts (also um 1750)., Neben Osterhagen verlief eine alte Handelsstrasse (auf der sich natürlich auch die Heere bewegten)., Quelle: Realgemeinde - Forstgenossenschaft Osterhagen (Hrsg.), Osterhagen. Ein Dorf am Harzrand im Wandel der Zeit., o.J. (=1993), S. 13, 16 ff., 22 f..

Johann Adolph's Familie

Partner: Ilse Luise Ritter (verheiratet)
Kinder: Sophie Elisabeth Ruschenbusch, Justus Wilhelm Ruschenbusch, Johanna Chatharine Ernestina Ruschenbusch, Maria Louise Henriette Ruschenbusch
 

Johann Adolph's Herkunft

Eltern: Johann Jobst Ruschenbusch, Sophie Ursel Eickhof
Geschwister: Anna Elisabeth Ruschenbusch, Ilse Katharine Ruschenbusch, Johann Jobst Ruschenbusch, Johann Hermann Ruschenbusch, Jobst Wilhelm Ruschenbusch