Johann Jobst Ruschenbusch und Maria Reckers

verheiratet


Ehemann:   Johann Jobst Ruschenbusch

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Vater: Johann Ruschenbusch
Mutter:  

Beruf: Kupferschmiedemeister, Bierbrauer
Eintrag im Bürgerbuch von Hameln: " M(eister) Johann Ruschenbusch, Kupferschmied, Undt seine Ehefrow Maria Reckers von Lemgo gewannen Kauffart Undt Bürgerschaft am 17. Juni 1637.", Als Johann Jobst und seine Frau 1637 nach Hameln kamen, muss Hameln eine Geisterstadt gewesen sein. Durch die Pest vom Jahre 1625 hatte es bei etwa 2300 Einwohnern 1143 Tote zu beklagen! Vielleicht der Grund zur Einwanderung, Fünf Jahre später gewannen beide auch die Brauergilde, d.h. das Recht, Bier zu brauen. Die "Brade" enthält dazu folgenden Eintrag: " Meister Johannes Rauschenbusch vnd Maria Reckers gewannen die Browergilde am 8. August 1642., Das Bierbrauen war im Mittelalter einer der angesehensten Tätigkeiten. Es blieb bis in das 17. Jahrhundert hinein ein ausschließliches Vorrecht der Städte, mit der Beschränkung, daß Adelige und Geistliche gleichfalls das Recht zu brauen hatten. In den Städten bestanden Braukonsortien (Braugilden), eine abgeschlossene Anzahl Bürger, von welchem jedem erlaubt war, jährlich 3-4 mal zu brauen und das Bier einzeln zu verkaufen. Eine vom Rat der Staft herausgegebene Brauordnung schrieb vor, welche Mengen Malz verwendet werden durfte, wann das Brauen erfolgen durfte und wieviel Zapfstellen zur gewöhnlichen Zeit und an den Viehmärkten eingerichtet werden , konnten., Im Kornregister von 1640 (St.Arch. Hann. Sign. Cal.Br.2 Nr. 70) wird Johann R. erwähnt, in der Huldigung der Bürgerschaft von 1671 (St.Arch. Hann Sign. Cal.Br. 22 Nr. 788 Bd. I) und in den Kopfsteuerbeschreibungen der Jahre 1675, 1678 und 1689 fehlt der Name. Offensichtlich war er damals schon tot., In den Kirchenbüchern von Hameln, die 1623 einsetzen, sind keine Kinder des Johann Jobst aufgeführt, also Kinder aus Lemgo mitgebracht., Er wird vielleicht ebenso wie sein Sohn Johann im Haus Nr. 583, jetzige Kupferschmiedestraße Nr. 4, gewohnt haben.


Ehefrau:   Maria Reckers

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Vater:  
Mutter:  


Nachname evt. auch Rintars;


Mann  Kind 1:   Johann Jobst Wilhelm Ruschenbusch

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Partner: Elisabeth Maria Margarethe Amelung
Kinder: Johann Jobst Ruschenbusch, Autor Ruschenbusch, Magarethe Ruschenbusch, Bernhard Wilhelm Ruschenbusch

Beruf: Kupferschmiedemeister, Bierbrauer
In den KB´er von Hameln, die 1623 einsetzen, ist seine Geburt (um 1640) nicht vermerkt. Er ist also auswärts geboren. Es lässt sich vermuten, dass er kurz vor 1637 geboren und 1637 mit seinen Eltern nach Hameln gekommen ist. Er wäre also zum Zeitpunkt der Trauung etwa 31 Jahre alt gewesen, während seine Frau 27 Jahre alt war., Er bewohnt das Haus Nr. 583, heute Kupferschmiedestr. 4. , 1666 gewinnt er für sich und 1667 oder 1669 für seine Frau das Braurecht. Im Bürgerbuch "De Brade" heisst es: "Marie Elisabeth Amelung, Johann Rauschenbuschs Ehefrau gewann die Braugilde - 28.06.1667" (Juni ist aber falsch, da sie erst 16. Juli 1667 heirateten)., In der Liste der Bürger der Stadt Hameln vom 20.05.1661 (St.Arch. Hann. Sign.Hann.93.44 Nr. 1984) wird er als Johann Rauschenbusch erwähnt., In der Kopfsteuerliste vom 30.05.1675 (St.Arch.Hann. Sign. Cal.Br. 19 Nr. 1033) heisst es: " Brauer und Kupferschmied Johann Rauschenbusch (2 Taler), Frau (12 Groschen), 1 Geselle (1 Taler), 1 Junge (9 Gr.), 1 Magd (12 Gr.)"., In der Kopfsteuerliste vom 14.09.1678 (Sign. Cal.Br. 19 Nr. 1044): "Brauer und Kupferschmied Johann Rauschenbusch (2 Taler), Frau (12 Gr.), 1 Junge (9 Gr.), 1 Magd (12 Gr.)"., Und in der Kopfsteuerbeschreibung der Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen von 1689 für die Türkensteuer (gedruckt Cal.Br. 19) heisst es: "Witwe des Kupferschmied und Brauer Johann Ruschenbusch (54 J.) und Sohn Johann Jost (22 J.), Autor (14 J.) und Magd Catharine Lücke (22. J.) 3 Taler bzw. 1 T. bzw. 9 Gr. Bzw. 12 Gr.", Demnach ist die Familie verhältnismässig wohlhabend. Das erklärt auch, weshalb der Sohn Wilhelm Bernhard (Nr. 7) erst in Hameln die Lateinschule und dann ab 1698 in Jena die Universität besuchen kann., Alle Altersangaben sind falsch. Die Witwe R. ist nicht 54, sondern erst 50, Johann Jobst nicht 22, sondern erst 20, Autor nicht 14, sondern 18 Jahre alt.  Altersangaben aus der Zeit vor 1800 sind sehr häufig ungenau.