Friedrich von Behr und Catharine Dorothee von der Schulenburg

verheiratet


Ehemann:   Friedrich von Behr

+:  
Vater: Johann von Behr
Mutter: Maria von Bothmer

Beruf: Amtmann
1619 Studium an der Universität zu Helmstedt und 1621 zu Leipzig, von wo er Ostern 1623 zurück gekommen und mit seinem Bruder Johann nach Frankreich gereist ist. Dort ist er sehr krank geworden und mußte seine Reisepläne ändern, um wieder gesund zu werden., 1628 Rückkehr nach Deutschland., 1630 Freiwilliger im Corps des kaiserlichen Generals Tilly von Ezerclas. Nach kurzer Zeit verließ er die Armee aber wieder und reiste nach Liefland. Bei seiner Rückkehr fand er sein väterliches Gut Hoya durch den Dreißigjährigen Krieg in Schutt und Asche gelegt, weshalb er "Zivildienste" suchte. , Er wurde zum Amtmann (Hauptmann) zu Klötze (Gloetze) bestellt, wo er 1643 die Catharine Dorothee von der Schulenburg heiratet. 1643 mußte er aus Klötze fliehen, denn der Krieg hatte ihn wieder eingeholt., 1643 duellierte er sich wegen einer Ehrensache mit Johann Burchard von Schlepegrell. Er wurde durch 15 Stiche schwer verletzt, sein Gegner fand den Tod. Nach seinen eigenen Angaben, benutzte er seinen gewöhnlichen Seitendegen, sein Gegner aber den Raufdegen des Ehrhart von der Lieth. Im nachfolgenden Prozeß wurde er zu einer Geldstrafe von 300 Rthlr verurteilt; der gesamte Prozeß kostete ihn 2800 Rthlr., 1646 hatte er ein weiteres Duell. Wegen Streitigkeiten um abhandengekommener Pferde forderte ihn der schwedische Cornet Belle zum Zweikampf auf Pistolen zu Pferde. Auf dem Dorffeld vorm Sunder zu Stellichte schoß er den Cornet im ersten Gang vom Pferd und mußte trotz des Sieges 200 Rthlr an die anwesenden schwedischen Offiziere zahlen, um ihre Gunst nicht zu verlieren., 1647 schloß er zusammen mit seinem Bruder Vergleiche mit Dietrich Behrs Töchtern und den Vettern in Kurland wegen der Erbfolge., Bei der Teilung der Güter des Johann Friedrich 1650 fielen ihm die Güter Hoya und Münchhof zu. Er baute Hoya wieder aus., 1656 starb er zu Hoya und wurde zu Stellichte im Erbbegräbnis unter dem Chor in der Kirche beigesetzt.


Ehefrau:   Catharine Dorothee von der Schulenburg

Vater: Dietrich XI von der Schulenburg
Mutter: Catharine Dorothea von Veltheim


Q.: T11, 225, 660


Mann  Kind 1:   Friedrich von Behr

+:  
Partner: Frieda Magdalene von Frese, Sophie Catharina von Brobergen
Kinder: Christian von Behr, Johann Georg Wilhelm von Behr, Ilse Charlotte von Behr

Beruf: Major
Friedrich von Behr hat die Schule zu Celle unter dem Rektor Mechovius besucht und ist danach Soldat in königlich-schwedischen Diensten gewesen, wo er 1665 als Cornet im Regiment des Obristen von Gehlen angestellt wurde. Anschließend ging er als Freiwilliger mit dem Obristen von Weyhe nach Candia, wo er vom Graf Josias von Waldek zum Leutnant befördert wurde. Hier traf ihn in einer Schlacht mit den Türken eine Kugel sehr gefährlich, worauf er 1670 die Insel Candia verlassen mußte. Er kehrte über Italien nach Osnabrück zurück, wo er unter dem Generalmajor von Ussel noch einige Zeit als Leutnant diente, bevor er 1671 von Osnabrück nach Braunschweig verlegt wurde., 1672 wurde er vom Bischof zu Osnabrück an die niederrheinisch-westphälischen Kreistruppen abgegeben und zum Kapitain befördert. Fast zwei Jahre hatte er sein Quartier zu Köln, als er nach Osnabrück zurückgerufen wurde., 1673 hatte er bei der brüderlichen Teilung die Güter Stellichte, Häuslingen und Rethem bekommen und eine Schuldenlast von 25000 Rthlr übernommen., 1675 ging er als Major mit einer eigenen Kompanie nach Trier und nahm 1676 an der Belagerung von Mastricht teil. Hier traf ihn wieder eine gegnerische Kugel und es befiel ihn die weiße Ruhr. Nach langer Krankheit und langsamer Genesung bat er um Abschied. Herzog Ernst August, Bischof von Osnabrück, entsprach seinem Wunsch und so kehrte er auf seine Güter zurück., Am 10. Januar 1700 ist er an einem Fußschaden zu Celle gestorben und im Erbbegräbnis zu Stellichte am 16. Mai. 1700 beigesetzt. Die Leichenpredigt hielt der Pastor Carl Christoph Rauschenbusch zu Wittlohe und des gleichen zu Stellichte der Pastor Johann Friedrich Trefurt., Weiter Kinder aus I. Ehe:, Catharine Marie;, Gertrude Sophie Eleonore;, Dorothee Hedewig (+ 1719), Chanoinesse zu Lüne;, Friedrich (*1682), vor seinem Vater gestorben, denn er wird in dessen Testament nicht genannt;, Adolph Dietrich (*1683, +1759), königl.-dänischer Rittmeister, in der Kirche zu Stellichte begraben;, Albrecht Jacob (*1686), vor seinen Vater gestorben;, Weiter Kinder aus II. Ehe:, Albrecht Sigismund (*1689), Zwillingsbruder von Christian, er ist mit den kurhann. Truppen nach Braband gezogen und dort ohne männliche Nachkommen gestorben;, Wilhelm Jacob, vor dem Vater gestorben;, Sophie Eleonore Victoria oo mit NN. von Drebber;, Friedrich Otto, vor dem Vater gestorben;, und noch drei tot geborene Kinder;


Mann  Kind 2:   Johann Dietrich von Behr

+:  
Partner:
Kinder:


Q.: 402


Mann  Kind 3:   Johann Albrecht von Behr

Partner: Sophie Eleonore von Hake (Haake)
Kinder:

Beruf: Landrat
1669 schießt er einen Vergleich mit dem Drost Joachim von Honstedt über das von Honstedtsche Gut zu Donnerhorst., 1673 teilen er und sein Bruder Friedrich sich die Güter des verstorbenen Johann v. Behr auf. Johann Albrecht erhält Hoya und Münchhof. Durch die Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieges lagen auf den Gütern eine hohe Schuldenlast. Jeder der Brüder mußte 25000 Rthlr. übernehmen., Johann Albrecht war Land- und Schatzrat in der hoyaischen Landschaft, kaufte sich am 1. Febr. 1698 ein Erbbegräbnis unter der Sakristei in Hoya und am 14. März desselben Jahres ein dergleichen in der Kirche zu Bücken., Sein genaues Todesjahr ist nicht bekannt, es muß aber vor 1707 gewesen sein, denn die Lehnsbriefe aus diesem Jahr bezeichnen ihn als verstorben., Seine Nachkommen waren:, 1) Wilken Friedrich (*1677, + 1739), Offizier (1703 Kapitain im Reg. des Prinzen Adolph Friedr. von Mecklenburg, 1711 Major im Reg. des Obristen von Diepenbroik, 1719 Oberstleutnant im Reg. Lucius, 1727 Oberst des Reg. in Einbeck, 1735 Brigadier, 1739 Generalmajor); Erbmarschall des Stifts Verden; beerdigt in Bücken; oo mit Wilhelmine Sophie von Spörken (T. d. Geheimen Rats und Landschaftsdirektors Ernst Wilhelm Freiherr von Spörken auf Langlingen und Dorothee Elisabeth von Steinberg); nur ein Sohn Friedrich (* 1732), Oberstallmeister mit dem Prädikat Excellenz beim Erbprinz Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, der die Linie fortsetzte, bis er 1782 unverheiratet starb., 2) Johann Dietrich (*1678, +1703), Kapitainleutnant in der würtenbergischen Garde; vor Landau gefallen, ohne Erben., 3) Albrecht Ulrich (*1680, +1710) oo mit Ilse Charlotte von Behr, verstorben ohne männliche Nachkommen., 4) Rave Levin (*1684), königl.-dänisch. Major., 5) Achaz., 6) Christian, starb am hitzigen Fieber als Kadet in Braband., 7) Friedrich Ernst, königl.-churfürstl. Kammerjunker; an den Blattern gestorben., 8) Ludewig Staats (+ 1741), königl.-churfürstl. Kammerherr zu Hannover; er setzte den Hofrat Levin Adolph Haake (v. Hake) zu seinem Erben ein., 9) Catharine Hedwig oo mit Johann Joachim von Bülow zu Blekede (Drost)., 10) Eleonore, unverheiratet verstorben., 11)Catharine Dorothee oo mit Burchard von Behr., Die Söhne Nr. 5, 6, 7 sind bereits vor 1737 verstorben.